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Geographie (Lage, Klima, Oberflächenstruktur)

Ios ist eine der unzähligen griechischen Mittelmeerinseln. Sie gehört zur Gruppe der Kykladen und befindet sich in der südlichen Ägäis. Mit Kykladen werden die Ringinseln bezeichnet, die um die einst blühende Insel Delos angeordnet sind. Zu den Kykladen gehören 39 Inseln, von denen 15 unbewohnt sind.

Die Insel erstreckt sich über eine Fläche von 109 Quadratkilometern. In ihrer größten Ausdehnung misst sie 15 Kilometer in der Länge und 7 Kilometer in der Breite. Ios trägt Gebirgscharakter und ist doch selbst nur die Spitze eines aus dem Meer ragenden Berges. Die Kykladen bilden unter der Meeresoberfläche eine zusammen hängende Bergkette. Bereits seit dem 6. Jahrhundert vor Christus gab es den landwirtschaftlichen Terrassenfeldbau mit Trockenmauern. Mit 732 und 500 Metern sind der in der Mitte der Insel gelegene Pyrgos und der Profitis Ilias die höchsten Erhebungen auf Ios.

Auf Ios herrscht ein für die Kykladen typisches Mittelmeerklima. Die Sommer sind lang und sehr heiß. Die Durchschnittstemperatur beträgt 29 °C, Regen fällt kaum. Doch auch im Winter fallen nur vereinzelt Niederschläge bei milden Temperaturen. Auf der Insel gibt es wenige Wildtiere. Kaninchen, Eidechsen und seltener Schlangen sowie Skorpione haben ihre Heimat auf Ios. Zugvögel können im Frühjahr und Herbst beobachtet werden. Vor den Küsten leben Delfine, Meeresschildkröten und Robben.

Die Einwohnerzahl wird auf ca. 1800 geschätzt. Dabei haben 90 Prozent der Einheimischen ihren Wohnsitz im Hauptort Ios und nur etwa 200 Personen siedeln in den verstreut liegenden Dörfern auf der Insel oder auf den Nachbarinseln. Die spärliche Besiedelung im Hinterland ist charakteristisch für viele griechische Mittelmeerinseln.

Die Landwirtschaft wurde in den letzten Jahren zu Gunsten der Einnahmequelle Tourismus immer weiter zurück gedrängt. Baute man in den fruchtbaren Tälern bis in die 1970er Jahre noch Getreide, Oliven und Wein an, so beschränken sich die Produkte heutzutage nur noch auf den privaten Bedarf. Einzig die Gewinnung von Honig und die Herstellung von Ziegenkäse sowie die private Viehhaltung sind geblieben.

Die Haupteinnahmequelle auf der Insel ist der internationale Tourismus. Ihm ist es zu verdanken, dass sich die Bevölkerungszahl konstant hält, nachdem sie vom 19. Jahrhundert bis Mitte des 20. Jahrhunderts um die Hälfte zurück gegangen war. Auch die Landflucht ist nicht mehr so stark ausgeprägt wie noch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.